Es werde Licht: Solarlampen von Barefoot Power

Es werde Licht: Solarlampen von Barefoot Power

barefoot-power.pngDez. 16

In einem ostafrikanischen Dorf kann heute Abend ein Junge seine Hausaufgaben machen. Und wenn er zu Bett gegangen ist, kann seine Mutter Kleidung nähen und damit etwas zum Familieneinkommen beitragen.

Die Tatsache, dass diese Familie ausreichend Licht hat zum Arbeiten, ohne unter schlechter Luft zu leiden, ist leider oft die Ausnahme. In vielen Teilen der Welt beleuchten Menschen ihre Räume mit Kerosinlampen – gefährliche und teure Lichtquellen. Der Rauch belastet die Raumluft mit schädlichen Abgasen und die offene Flamme kann leicht Feuer entfachen.

Dank eines kleinen australischen Unternehmens namens Barefoot Power haben inzwischen jedoch etwa zwei Millionen Menschen in 22 Entwicklungsländern sichere Solarlampen.

Das Ziel: sichere und bezahlbare Lichtquellen

Die Gründer von Barefoot Power, Stewart Craine und Harry Andrews, hatten selbst die negativen Auswirkungen von Kerosinlampen in Ländern wie Papua­Neuguinea und Nepal erlebt, wo sie als Berater für erneuerbare Energien arbeiteten.

„In Nepal sahen wir Stromleitungen, die über hunderte von Dörfern in die Städte führten – und die Menschen darunter hatten kein elektrisches Licht“, erinnert sich Harry Andrews. Craine und Andrews wollten regenerative Beleuchtungsanlagen in „netzferne“ Gebiete bringen, doch die verfügbaren Produkte waren zu teuer für die Menschen, die sie am nötigsten brauchten. Das wollten Craine und Andrews ändern und gründeten 2007 Barefoot Power, um sichere und bezahlbare regenerative Lichtquellen für ärmere Haushalte zu entwickeln.

Shaiza Khan aus Indien, Kundin des Oikocredit-Partners ESAF.

Oikocredit begleitet den gesamten Prozess

Wie die meisten Start­ups hatte auch Barefoot Power Mühe, Mittel für die Produktentwicklung aufzutreiben. Daher finanzierten die Gründer das Projekt zunächst mit eigenen Ersparnissen, Beratertätigkeiten und Unterstützung von Verwandten und Freunden.

Doch das alleine reichte nicht aus und so kam Oikocredit ins Spiel. Seit 2007 hat Oikocredit mit Eigenkapital in Höhe von rund 2,32 Millionen australischen Dollar (ca. 1,6 Millionen Euro) und zuletzt einem Darlehen von 100.000 US-Dollar (ca. 80.000 Euro) die Produktentwicklung und den Aufbau des Unternehmens unterstützt.

„Wir wussten, wenn wir erfolgreich sein wollen, brauchen wir einen Partner, der uns nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch unsere Vision teilt“, sagt Barefoot-Geschäftsführer Rick Hopper. „Oikocredit unterstützt uns seit vielen Jahren und hat den gesamten Prozess begleitet, sowohl mit Finanzierungen als auch mit Beratung in Strategie und Unternehmensführung.“

Über Kleinunternehmen Haushalte erreichen

Die preisgekrönten Mikrosolar-Systeme von Barefoot Power gibt es in verschiedenen Ausführungen – von kleinen Schreibtischlampen bis zu Beleuchtungssystemen für bis zu sechs Zimmer. Mit den Systemen können außerdem Mobiltelefone aufgeladen werden. Eine kleine Lampe kostet 10 US-Dollar. Für Familien, die normalerweise etwa einen Dollar pro Woche für Kerosin ausgeben, hat sich die Investition bereits in weniger als drei Monaten amortisiert.

Barefoot Power beschäftigt heute über 100 Personen auf verschiedenen Kontinenten und hat durch sein Vertriebssystem zusätzliche Jobs geschaffen: Über 2.000 Kleinunternehmerinnen und -­unternehmer in Uganda, Kenia, Indien und der pazifischen Region wurden geschult und vertreiben nun vor Ort die Mikrosolar-Produkte.

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